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Freiheit und Wohlstand

Lesedauer: 2 Minuten

(Leader Mai 2023, Seite 8)


Kürzlich durfte ich in einem TV-Statement begründen, warum die Schweiz in einer Rangliste des amerikanischen Cato Instituts, das die Freiheit in der Welt vergleicht, wiederholt den Rang 1 belegt.

Meine Begründung war nicht die Demokratie, sondern die interne Vielfalt, die in einem jahrhundertealten friedlichen Wettbewerb gemeinsame Lernprozesse ermöglicht. Es ist kein Zufall, dass das weltweit freieste Land auch punkto Wohlstand regelmässig gut abschneidet. Einmal mehr darf darauf hingewiesen werden, dass Freiheit nicht nur Reichtum für Reiche bewirkt, sondern unter jenen, denen man sie gewährt, auch die Ärmeren schneller reich macht – und dies weder auf Kosten Dritter noch der Natur.

Reichtum entsteht nicht durch Angebote und Ausbeutung, sondern auch durch selbst erarbeiteten und -bestimmten Konsum und breit abgestützten Wohlstand. Intelligente und lernbereite Reiche sind aus guten Gründen am zunehmenden Wohlstand aller durch eine generelle Erhöhung des Lebensstandards interessiert. Der so geschaffene Wohlstand darf aber nicht auf einer zwangsweisen fiskalischen Umverteilung beruhen. Eine solche führt nämlich zu einem politischen Wettbewerb der «hohlen Hände» und zerstört den Anreiz zum Lernen, Leisten und Sparen. Das führt zu einer egalitären Gesellschaft, in der alle auf Kosten anderer immer besser leben wollen um den Preis zunehmender Staatsabhängigkeit und Unfreiheit.

Reiche und freie Länder tragen nachweisbar auch der Umwelt mehr Sorge, und jede Umverteilung von reichen, freieren Ländern an ärmere bewirkt dort zusätzlichen Konsum und zusätzliche Schäden für die Umwelt. Das nehmen jene Weltverbesserer nicht gern zur Kenntnis, die eine Rettung der Welt durch weniger Freiheit, mehr Verbote und mehr erzwungene Umverteilung von Reich zu Arm anstreben.

Robert Nef, Publizist St.Gallen

Leader Mai 2023, Seite 8

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