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Vier Bereitschaften als Basis der Freiheit

Lesedauer: 2 Minuten

(Frankjordanblog)

1. Lernbereitschaft: Lernen beruht auf Gegenseitigkeit und ist immer gleichzeitig lehren und lernen. Als Freunde der Freiheit stehen wir vor der Herausforderung, die Wettbewerbstheorie als Teil der Lerntheorie zu begreifen, wie dies schon F. A. von Hayek angeregt hat. Wettbewerb ist für ihn nicht „Kampf ums Dasein“ und auch kein Eliminationsverfahren der Schwachen, Erfolglosen durch eine aggressive erfolgreiche Elite, sondern ein Entdeckungsverfahren, das letztlich allen, und vor allem auch den Schwächeren dient. Lernen ist mehr als Wettbewerb, es dient, richtig und lebenslänglich praktiziert, nicht der Gleichmacherei, sondern dem Herausfinden kreativer und produktiver Unterschiede, die einen Tauschwert (auch einen ideellen Tauschwert im Gedanken- und Ideenaustausch) haben. In einem grossen zunehmend global vernetzten Tauschorganismus, der auch kleine individuelle Dienstleistungen umfasst, verbessert dies die Chancen der „intellektuell weniger Begabten“, für vielfältige Angebote auch vielfältige Nachfragen zu finden. Die Nachfrage nach gescheiten Gedanken ist übrigens kleiner als die Nachfrage nach passendem Einfühlungsvermögen.

2. Leistungsbereitschaft: Leistung ist Arbeit (= Kraft mal Weg) dividiert durch Zeit, der Weg ist die Strecke zwischen Angebot und Nachfrage. Darum geht es beim sogenannten Einstig in die Arbeitswelt nicht darum, eine „Stelle“ zu suchen, sondern herausfinden was man besser bzw. anders, bzw. günstiger anbieten kann als andere. Stellen können nicht durch den Staat geschaffen werden, sie entstehen im Spannungsfeld von Angebot und Nachfrage.

3. Sparbereitschaft, Sparwillen: Sparen ist ein gezielter freiwilliger Verzicht auf Konsum. Der Staat kann gar nicht sparen, er kann (und sollte) nur weniger ausgeben. Sparen beruht auf einem Aufschub der unmittelbaren Befriedigung von Wünschen im Hinblick auf selbst gesetzte Ziele. Sparen ist die Basis der Eigenständigkeit und des Gebens. Es muss sich lohnen und darf durch keine Umverteilungspolitik, durch keine Steuer- und auch durch keine Währungspolitik sabotiert werden. Haben und Sein sind keine Gegensätze. „Sein“ besteht aus „Geben und Nehmen“, und Geben macht glücklicher als Nehmen, aber geben kann man nur vom Eigenen, das heisst, wenn man selbst etwas hat.

4. Reproduktionsbereitschaft, die Bereitschaft, sich fortzupflanzen: Die Bereitschaft führt zur Gründung einer Familie. Jene, die sich dafür nicht eignen und sich für einen anderen Weg entscheiden, können sich, jenseits der Biologie, durch die Verbreitung ihrer Gedanken und durch die Prägung ihres Beziehungskreises produktiv fortpflanzen. Kinder sind eine Herausforderung, ein Abenteuer des Lebensunternehmertums. Die empirische Glücksforschung (deren Resultate man durchaus auch bezweifeln mag) zeigt zwar, dass Kinder sowohl Freude als auch Ärger bereiten (ökonomisch: Kosten und Nutzen), dass aber Grosskinder überwiegend zur Erhöhung des Glücks beitragen. Kinder als Investition in Grosskinder? Meine persönliche Lebenserfahrung stützt diese These. Die Vorstellung, der Staat könne mit Familienförderung und Kindergeld eine nächste Generation von Rentenzahlern «kaufen», ist abstossend. Jede Zwangsförderung macht abhängig und die – auch ökonomisch – eigenständige Familie ist eine Alternative zur kollektiven Zwangsversorgung. Es gab sie schon vor dem Nationalstaat und es wird sie, in vielfältiger Ausprägung, auch nach dem Nationalstaat noch geben.

Diese erwähnten 4 Bereitschaften sind in jeder Gesellschaft relativ knapp, d.h.es besteht ein gemeinsames Interesse, sie zu vermehren.

Quelle: https://frankjordanblog.wordpress.com/2020/01/01/vier-bereitschaften-als-basis-der-freiheit/

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