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Editorial Reflexion Nr. 1, Juni 1981

Lesedauer: 2 Minuten

(Reflexion – Nr. 1, Juni 1981 – Seite 3)

Motto
«Wir können durch Aufklärungsmittel nichts tun als dem Guten, das in einem Land wirklich schon da ist, einen freien Spielraum verschaffen, und dem Schlimmen, das wirklich da ist, in seinem Spielraum Hindernisse in den Weg legen».
(Heinrich Pestalozzi)

Der Liberalismus ist keine abgeschlossene Lehre, und liberales Gedankengut lebt in den Menschen und durch die Menschen, die sich aktiv mit ihm auseinandersetzen. Diese für alle Liberalen grundlegende Aufgabe lässt sich sicher nicht an irgendeine Institution abschliessend delegieren. Das «Liberale Institut» hat denn auch in den zwei Jahren seines Bestehens zu Recht nie den Anspruch erhoben, der einzige und wichtigste Ort liberaler Reflexion zu sein. Immerhin hat es die schwierige Startphase überstanden und damit gezeigt, dass seine Initianten kein Strohfeuer gelegt haben.

Der Zweck des Liberalen Instituts ist die dauernde Pflege der liberalen Grundsatzdiskussion, die leider in Partei- und Verbandsgremien oft nur unter unerträglichem Zeitdruck und unter personen- und sachbedingten Einschränkungen aller Art möglich ist. Liberale Reflexion ist kein Selbstzweck, und allgemeine politische Reflexion, welche nicht in irgendeiner Form auch politische Maximen für die Praxis hervorbringen, sind so wenig wünschenswert wie Maximen, die lediglich als publikumswirksame Slogans gebraucht werden. An den Veranstaltungen des «Liberalen Instituts» ist daher immer wieder versucht worden, günstige Voraussetzungen zu schaffen für den Brückenschlag zwischen Reflexionen und Maximen, zwischen liberaler Theorie und liberaler Praxis, und zwar sowohl von der Thematik her als auch vom eingeladenen Teilnehmerkreis.

Die Resultate von Grundsatzdiskussionen aller Art sind wenig spektakulär, und die Wirkung ist oft nur auf längere Sicht spürbar und tritt äusserlich kaum in Erscheinung. Zahlreiche Gedankengänge führen auch nicht direkt zu logisch und systematisch abgerundeten Texten, obwohl sie wertvolle Fragen und Antworten enthalten.

Damit nun dies Substanz nicht verloren geht, hat der Beirat des «Liberalen Instituts» beschlossen, solche in Informationen und Reflexionen periodisch zusammen und einem weiteren Interessentenkreis zugänglich zu machen.

Mit dieser neuen Dienstleistung an die Besucher unserer Veranstaltungen und an weitere Interessenten verbindet sich der Wunsch, unsere eigenen Möglichkeiten als Forum für den Liberalen Gedankenaustausch noch besser auszuschöpfen und durch Kritik und Anregungen nach Innen und nach Aussen weiter zu entwickeln.

Robert Nef

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